Kinder-Eisenbahn

Vergangenheit und Zukunft des Kindergartens Teil 1

Dass Kinder in den Kindergarten gehen oder von einer Tagesmutter/-vater betreut werden, scheint in großen Teilen der Gesellschaft Konsens zu sein. Doch schaut man sich einmal die Geschichte des Kindergartens etwas genauer an, so stellt man sehr schnell fest: das war nicht immer so!

Auch die Kindheit an sich, ein eigenständiger Lebensabschnitt mit bedeutenden Entwicklungsschritten, wurde nicht immer als wichtig und existent erachtet. Betrachtete man Kinder im Mittelalter noch als kleine Erwachsene, was sich nicht zuletzt in der Kleidung widerspiegelt, so setze sich zunehmend eine veränderte Wahrnehmung durch. Im 16./17. Jahrhundert betrachtete man Kinder bereits als “ Gottes Geschöpfe“, welche erzogen werden mussten.

Vor 400 Jahren begann die Pädagogik

1627-1638 verfasste Johann Amos Comenius das wohl erste Lehrbuch der Pädagogik, in welchem er ausdrücklich darauf hinweist, wie seiner Meinung nach Kleinkinderziehung aussehen sollte. Er entwickelte ergänzend auch das Konzept der „Mutterschule“. Im „Informatorium der Mutter-Schule“ schildert er in verständlicher Sprache, wie Mütter ihre Kinder in den ersten sechs Lebensjahren erziehen und bilden können. Er definiert seine Vorstellungen bis in jedes einzelne Lebensjahr. Hier lassen sich durchaus Parallelen zu den heutigen Bildungsempfehlungen erkennen. Die Hamburger Bildungsempfehlungen  können hier im Detail einen Einblick geben.

Jean Jacques Rousseau steuerte mit „Emile“ ein weiteres Hauptwerk pädagogischer Literatur hinzu. Wichtig ist er vor allem, da er wesentlichen Einfluss auf später noch zu erwähnende Denker wie Pestalozzi und Fröbel hatte. 1762 betont Rousseau die gemeinsame Erziehung aller Kinder.

Übersicht KITA-Geschichte

Er billigt den Kindern ausdrücklich das Recht auf das Spiel zu. Die Menschlichkeit einer Gesellschaft misst er daran, inwieweit sie das Kind Kind sein lässt. Dies mutet doch sehr aktuell an.

Beginn des 19. Jahrhunderts – Bildung und Erziehung – zweierlei Paar Schuhe

Auf der einen Seite gab es die Kinder der Unterschicht, auf der anderen Seite gab es die Kinder der sich vom Adel emanzipierenden Mittelschicht. Für erstere sollten die öffentlichen Einrichtungen für Kinder die allgemeinen Erziehungsaufgaben übernehmen, für letztere kam noch der Bildungsauftrag hinzu. Je nach Schichtzugehörigkeit ging es um Sozialfürsorge oder um erzieherische Ziele.

Alle weiteren Entwicklungen, wie z.B. Kleinkinderschulen oder Kleinkinderbewahranstalten können jedoch lediglich als Vorläufer des Fröbelschen Kindergartens gesehen werden.

Was wir heute noch von Fröbel lernen können – die 10 wichtigsten Fröbel-Basics für heute und die Zukunft. Das lesen Sie in Kürze an dieser Stelle.

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