In Hamburg streikten Anfang der Woche die Angestellten des öffentlichen Dienstes für mehr Gehalt. Dazu gehören auch die in kommunalen KITAs angestellten Erzieherinnen. Glücklicherweise für die Eltern handelte es sich nur um einen eintägigen Warnstreik. Die betroffenen KITAs boten nur Notdienste an. Die Eltern, die diesen nicht nutzen konnten oder keine andere Betreuung via familiäre Netzwerke finden konnten, mussten sich wohl oder übel frei nehmen, denn besonders lang angekündigt sind Warnstreiks üblicherweise nicht. Deswegen kritisiert der Landeselternausschuss diese Art Streiks. Wichtiger fände er gemeinsame Aktionen, um soziale Berufe aufzuwerten und damit auch mehr Gehalt in diesen Bereichen leichter verhandelbar zu machen.
Die Gewerkschaft Ver.di, die den Streik in Hamburg organisiert, fordert für die Angestellten des öffentlichen Dienstes 6 Prozent mehr Lohn bzw. Gehalt. In Kindertageseinrichtungen ist das sicher nicht zu viel verlangt. Allerdings betrifft es hier nur die Angestellten der stadteigenen Elbkinder gGmbH. Inwieweit das Auswirkungen auf die Gehälter der ErzieherInnen in anderen Hamburger KITAs hat, wird sich erst herausstellen. Dafür müssen sich die Beteiligten der heutigen Warnstreiks sowieso erst einmal geeinigt haben. Es ist schon von vornherein abzusehen, dass viele Kommunen nicht die gewünschten 6 Prozent zahlen können und wollen. Die kommunalen Arbeitgeber bieten 3 Prozent an. Jetzt wird auf Bundesebene weiter verhandelt.
Die letzten KITA-Streiks sind ein Jahr her und dauerten vier Wochen. Die endgültige Einigung zwischen den Tarifparteien, zu denen auch Ver.di gehörte, erfolgte schlussendlich erst im Oktober 2015. So muss die Frage schon erlaubt sein, warum man KITAs jetzt erneut bestreiken muss.